„Aufnahmestelle für Asylbegehrende“ auf dem Kuseler Windhof
Bürgerinformationsveranstaltung, Fritz-Wunderlich-Halle, 01. 06. 2015
Die Fritz-Wunderlich-Halle auf dem Roßberg war bis auf den letzten Platz besetzt. Mehr als 600 interessierte Bürger aus Kusel und Umgebung waren zu dieser Veranstaltung gekommen, um sich über das Top-Thema der letzten Monate zu informieren. Denn die geplante „Aufnahmestelle für Asylbegehrende“ auf dem Kuseler Windhof hatte für viel Gesprächs- und Diskussionsstoff in allen Medien der Region gesorgt.
Neben den Abgeordneten aus Land- und Bundestag waren auch viele Kommunalpolitiker und Vertreter anderer öffentlicher Einrichtungen dabei.
Der Ablauf des Abends wurde so gestaltet, dass es Kurzvorträge und Informationen gab und die Bürger dann Gelegenheit hatten, ihre Fragen und Anregungen einzubringen.
So kam es dann auch zu Wortmeldungen, in denen sich Besucher sehr kritisch mit der Einrichtung selbst, aber auch über die Flüchtlings- und Asylproblematik in Deutschland äußerten.
Zum Teil ärgerten sich die Besucher auch über „Schönfärberei“ und „völlig unkonkrete Äußerungen“ bei den Fachleuten – beispielsweise bei der Anzahl der zusätzlich eingesetzten Polizeikräfte, zu der der zuständige Leiter der Einsatzabteilung in Kaiserslautern, Hans Maaßen, noch keinerlei Angaben machen wollte.
Aus polizeilicher Sicht werde man sich, so die Sicherheitsfachleute, bestmöglich vorbereiten und den Sicherheitsbedürfnissen der Bürger Rechnung tragen. Die Bilanz der Trierer Aufnahmeeinrichtung zeige, dass es keine erhöhte Kriminalitätsrate zu verzeichnen sei. Allerdings käme es bei beengten räumlichen Verhältnissen in der Einrichtung zu Handgreiflichkeiten der Bewohner untereinander.
Ebenfalls wurde deutlich, dass die Verantwortlichen aus Politik und Gesundheitsmanagement keine Engpässe bei der hausärztlichen und fachärztlichen Versorgung im Zusammenhang mit der Einrichtung erwarten.
Zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt und der Region könne die Einrichtung positiv beitragen, dies betonten die kommunalen Vertreter. Denn zum einen entstehen auf einen Schlag 100 neue Arbeitsplätze, zum anderen erhoffe man sich verstärkt finanzielle Zuschüsse, um den Windhof als Wirtschaftszentrum auszubauen und auch ein neues Gewerbegebiet bei Schellweiler zu errichten.
Auf dem Podium saßen:
Margit Gottstein, Staatssekretärin im Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen
Karin Weiss, Abteilungsleiterin für Integration und Migration, selbiges Ministerium
Dagmar Barzen, Präsidentin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier
Stadtbürgermeisterin Ulrike Nagel
Gunther Beth von der Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz,
Landrat Dr. Winfried Hirschberger
Verbandsbürgermeister Dr. Stefan Spitzer
Hans Maaßen vom Polizeipräsidium Kaiserslautern
Frank-Peter Ankner vom Polizeipräsidium Trier
Frank-Peter Wagner, der Leiter der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende in Trier, berichtete zusätzlich über seine Einrichtung in Trier
Die Moderation hatte Heiner Schneider aus Trier übernommen
Veranstalter war Stadt Kusel, die Leitung der Veranstaltung hatte Stadtbürgermeisterin Ulrike Nagel.
Der Beitrag Aufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende in RLP erschien zuerst auf KUSEL.TV.